Dienstag, 17. November 2009

Global Food Crisis: Timor-Leste's rice and maize prices increase significantly

Trends in staple food prices in selected vulnerable countries
Issue No 5, Oct 2009

Source: United Nations World Food Programme (WFP)

This bulletin provides information on price changes for the most commonly consumed staples and the potential impacts of these changes on the cost of the food basket. Staples contribute 40 – 80% of energy intake for the most vulnerable population groups in developing countries. Therefore, even a small increase in staple food prices has a high impact on overall food consumption, especially when the food basket is composed of very few staples.

The bulletin covers 60 countries over the period July to September 2009.

Highlights:

- Overall: Prices of the main staple food commodities have stabilized or slightly decreased in most of the countries over the last three months compared to the previous quarter. However, in most of the countries, the cost of the food basket is still higher compared to their long term averages (table 3). In 47% of the countries monitored, the overall cost of the food basket is more than 20% above the 5-year averages. This is most evident in countries such as Afghanistan, Ethiopia, Ghana, Malawi, Pakistan, Somalia, Southern Sudan, Sri Lanka, Tajikistan, Zambia and Zimbabwe.

- Asia: Rice and wheat prices have either remained stable or declined during the last quarter, except in Timor Leste where the price of rice and maize has increased significantly. Rice and maize make up 60% of caloric intake for households in Timor Leste. In general, prices remain significantly high in comparison to the long term averages.

- West Africa: Staple food prices remained stable in most of the countries in this region compared to the previous quarter, except for sorghum and millet in Chad and Northern Nigeria, and rice in Côte where prices have risen significantly. However, prices continue to be high compared to their long term averages, up to 150% in certain cases such as the price of sorghum in Benin.

- Southern, Eastern and Central Africa: Staple food prices remained stable or decreased in most of the countries during the last quarter. However, in Tanzania and Swaziland, prices are still experiencing significant increases. Maize prices have risen by 17% and 19% respectively; representing 33% and 26% of caloric contribution to households diet. Prices remain very high when compared to their long term averages, especially in Ethiopia, Malawi, Somalia, and Zimbabwe where staple food prices are still more than double.

- Latin America and Caribbean: Staple food prices remained stable or declined in all countries over the last quarter. In fact, prices seem to be mostly returning back to their normal levels. Only Colombia, Guatemala, Haiti, Nicaragua and Peru are still experiencing prices above their long term averages.

- Middle East, Central Asia and Eastern Europe: Staple food prices were either stable or decreasing in most of the countries during the last quarter. Compared to their long term average, prices are significantly high in Palestine and Tajikistan, and can be 27% to 93% higher depending on the commodity.

- Stand-Alone Countries: Staple food prices remained stable or declined in Northern Sudan, whereas they were very high in Southern Sudan. However, compared to their long term averages, prices continue to be very high in both Northern and Southern Sudan.

Wo sind die Milliarden an Hilfsgeldern?

Die Strassen in Osttimor sind baufällig, es gibt kaum Zugang zu sauberem Wasser oder medizinischer Versorgung. Sind die Hilfsgelder aus dem Ausland nie im Land angekommen?
Es geht nicht um Kleingeld: Im asiatischen Staat Osttimor fehlen Milliarden an Hilfsgeldern.

Die Armut in Osttimor ist trotz massiver Hilfszahlungen gestiegen. Langsam wird Kritik an der Verwendung der Unterstützung laut. Denn in den zehn Jahren seit seiner Loslösung von Indonesien ist Osttimor zwar mit mehr als 8,8 Milliarden Dollar unterstützt worden, erreicht wurde damit aber wenig. Nur ein Bruchteil des Geldes floss in die Wirtschaft, der Rest unter anderem in ausländische Sicherheitskräfte und Verwaltung. Aus Zahlen des IWF, der Weltbank und weiterer Quellen geht hervor, dass die Unterstützung den Armen kaum geholfen hat. Stattdessen ist die Armut gestiegen.

Die massive Unterstützung des Landes kommt umgerechnet einer Finanzhilfe von 8000 Dollar für jeden der 1,1 Millionen Einwohner Osttimors gleich - eine der höchsten Raten an internationaler Finanzhilfe pro Person weltweit. Vorrangiges Ziel sei immer gewesen, den Frieden zu bewahren, sagt James Dobbins, der Chef von RAND, einem Forschungsinstitut für internationale Sicherheit und Verteidigungspolitik in den USA. Aber: «Der Erfolg hinsichtlich politischer Reformen und der wirtschaftlichen Entwicklung war wesentlich begrenzter.»

Osttimor hat sich 1999 von Indonesien gelöst, das die ehemalige portugiesische Kolonie 24 Jahre lang besetzt hielt. Indonesische Soldaten und Milizen hatten nach dem Unabhängigkeitsreferendum im August 1999 mindestens 1000 Menschen getötet. Erst UN-Truppen konnten die Gewalt beenden. Nach vorübergehender UN-Verwaltung erlangte Osttimor im Mai 2002 seine Unabhängigkeit.

Die Zahl der in Armut lebenden Einwohner ist nach Angaben der Weltbank zwischen 2001 und 2007 um fast 14 Prozent auf 522'000 gestiegen - rund die Hälfte der Bevölkerung. Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) und der Regierung in Dili lag die Arbeitslosenquote bei den 15- bis 29-Jährigen 2007 in der Hauptstadt bei mehr als 40 Prozent.

Mehr Kinder, weniger Schlaglöcher

Gleichzeitig merkte die norwegische Kommission für Entwicklungszusammenarbeit 2007 in einem Gutachten an, dass nur ein kleiner Teil der der Hilfszahlungen in «produktive Aktivitäten wie die Entwicklung des Privatsektors» geflossen ist. Zwischen 1999 und 2009 investierten die Vereinten Nationen etwa 2,2 Milliarden Dollar in ihre Osttimoreinsätze. Weitere rund 3 Milliarden Dollar Hilfszahlungen - der Grossteil aus Australien, Japan, der EU, den USA und Portugal - wurde durch 500 Non-Profit-Organisationen geschleust.

La'o Hamutuk, ein angesehenes Forschungsinstitut mit Sitz in Dili, geht davon aus, dass lediglich zehn Prozent der rund 5,2 Milliarden Dollar Hilfszahlungen in die Wirtschaft des Landes geflossen ist. Der Rest sei für internationale Gehälter, Importlieferungen, ausländische Berater und Verwaltung in Übersee verwendet worden, so das Institut. Die Zahlen schliessen mehr als 3 Milliarden Dollar, die Australien und Neuseeland für Militärausgaben bereitstellten, nicht mit ein. Eine andere Gruppierung, die Peace Dividend Trust, geht sogar von nur fünf Prozent des UN-Budgets zwischen 2004 und 2007 aus.

Atul Khare, der den UN-Einsatz in Osttimor seit Mitte 2006 leitete, weist die Zahlen von Weltbank und IWF als «absolut inkorrekt» und nicht repräsentativ zurück. Er sagt, das Land habe seit 1999 einen «deutlichen Fortschritt» gemacht. «All diese Zahlen sind ein Grund zur Sorge. Es handelt sich jedoch um Hochrechnungen, nicht um die wirklichen Zahlen», sagt Khare. Als positive Zeichen nennt er die gestiegenen Fruchtbarkeitsraten, neue Gebäude und weniger Schlaglöcher in der Hauptstadt Dili. Genaue Zahlen lägen erst nach der Durchführung des nächsten Zensus 2010 vor.

Rivalität, Missmanagement und Korruption

Die Weltbank hat Besorgnis über zu hohe Ausgaben für Berater geäussert, konnte jedoch keine Zahlen bereitstellen. Hochrangige timoresische Regierungsbeamte sagten der Nachrichtenagentur AP, Millionen von Dollar seien an Projekte verschwendet worden, die sich überschnitten hätten oder nicht beendet worden seien. Ausserdem sei es zu Rivalitäten zwischen den Gebern gekommen sowie zu Missmanagement und Korruption. Aus Angst vor Repressalien wollten die Beamten anonym bleiben.

«Wo wurde all dieses Geld investiert? Das ist die Frage, die sich die Hilfsgemeinschaft stellen muss», sagt der Nobelpreisträger und Präsident Osttimors, José Ramos-Horta. «Wenn das Geld grösstenteils in Timor investiert worden wäre, hätte es das Land verändert, wirtschaftlich und sozial.» Führende Regierungsmitglieder und die meisten Experten sind sich allerdings einig, dass Osttimor ohne ausländische Hilfe wohl nicht hätte unabhängig bleiben können.

«Nichts hat mein Leiden geändert»

Währenddessen warten die Menschen nach wie vor auf Hilfe. Domingos Pereira, ein 40-jähriger Strassenhändler, hat den Grossteil seiner Familie und sein Haus im Kampf um die Unabhängigkeit verloren. Den Lebensunterhalt für seine Familie verdient der Vater von sechs Kindern mit dem Verkauf von Soda, Zigaretten und Süssigkeiten. «Ich hatte erwartet, dass sich die Lebenssituation kleiner Leute wie mir mit der Unabhängigkeit verbessern würde», sagt er. «Doch nach zehn Jahren habe ich noch keine Verbesserung erfahren.»

Duarte Beremau schläft zusammen mit acht weiteren Familienmitgliedern in einer Zweizimmerhütte ohne fliessendes Wasser, Elektrizität oder Sanitäranschluss. Der Analphabet verdient wöchentlich 10 Dollar in einer Kaffeefabrik. «Nichts hat mein Leiden geändert», sagt er. «Mein Leben ist noch genauso wie es vorher war.» (tan/ap)

Source: Watch Indonesia!, Basler Zeitung
Aktualisiert am 16.11.2009